MBSR heisst Mindful Based Stress Reduction (deutsch: Stressbewältigung durch Achtsamkeit) und wurde 1979 von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn an der Stress Reduction Clinic von Worcester in Massachusetts ins Leben gerufen.

Der Fokus seiner wissenschaftlichen Studien richtete sich auf

  • die Interaktion von Körper und Geist im Heilungsprozess
  • die klinische Anwendbarkeit des Achtsamkeitstrainings
  • die Auswirkungen von MBSR auf das Gehirn, das Immunsystem und die gesunden emotionalen Ausdrucksformen unter Stressbedingungen;

Jon Kabat-Zinn ist mittlerweile emeritierter Medizinprofessor des Fachbereichs Medizin an der Universität von Massachusetts, promovierte 1971 in Molekularbiologie und vermittelt heute Achtsamkeit und Achtsamkeitstrainings in Vorträgen, Workshops und Seminaren weltweit an Mitarbeiter und Führungskräfte aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, politischen Organisationen und grossen Unternehmen.

Es ist der Verdienst von Jon Kabat-Zinn, daß Meditation und Achtsamkeit im 21.Jahrhundert in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen sind und das MBSR Achtsamkeitsprogramm weltweit an vielen Gesundheitseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Universitäten, Organisationen und Unternehmen (präventiv und begleitend) angewendet wird.

MBSR – Stressbewältigung durch Achtsamkeit
– ein Trainingsprogramm für unseren Geist

MBSR ist ein Trainingsprogramm für unseren Geist, was aus angeleiteten Meditationen sowie meditativen Körperübungen besteht. Das Übungsprogramm unterstützt uns dabei, unseren Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen mit einer wachen, offenen und akzeptierenden Haltung zu begegnen und dadurch mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag zu entwickeln.

MBSR umfasst neben den Meditationsübungen und achtsamen Körper-/Yogaübungen viele praktische Übungen für den Umgang mit Stress, schwierigen Gedanken (Grübeln), schmerzhaften Emotionen und/oder körperlichen Schmerzen.

Zahlreiche Studien und Forschungsergebnisse u.a. der AMRA belegen die gesundheitsfördernde, stressreduzierende und die Lebensqualität steigernde Wirkung von MBSR Achtsamkeitstraining.

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Was wir über Stress wissen?

Wer kennt nicht die Situationen, in denen wir uns den Anforderungen im alltäglichen Leben nicht mehr gewachsen fühlen und wir gestresst reagieren, sei es bei den Herausforderungen an unserem Arbeitsplatz, zu Hause im Umgang mit der Familie, in der Beziehung mit unserem/r LebenspartnerIn oder bei (chronischer) Krankheit und/oder körperlichem Schmerz, dem wir uns ausgesetzt fühlen.

Stress gehört zum Leben dazu, läuft unwillkürlich und spontan ab und ist aus evolutionäer Sicht ein uralter, biologisch sinnvoller Mechanismus, der dem Menschen durch einen reflexhaften Kampf- und Fluchtmechanismus das Überleben sichert.“ (aus Kaluza, Gert: Stressbewältigung, 2004).

Bei drohender Gefahr wird dem Menschen durch eine blitzschnelle Kräftemobilisierung des Körpers eine schnelle Anpassung an Belastungen und Herausforderungen ermöglicht. Die durch Stress ausgelöste körperliche Aktivierung ist per se nicht gesundheitsschädlich, solange sie von regelmässigen Phasen der Entspannung abgelöst wird.

Dies ist allerdings in heutigen Zeiten ( Stichwort: Flexibilisierung, Agilität, Digitalisierung,) und Dank einer Vielzahl von unterschiedlichen Reizen ( potentiellen Stressoren), die uns tagtäglich begegnen, allzu oft nicht mehr möglich.

Stressreaktionen und die dazugehörigen Emotionen wie Angst, Ärger, Wut, Trauer werden viele Male im täglichen Leben ausgelöst und der Autopilot sorgt dafür, dass unsere Reaktionen und Verhaltensmuster im Umgang mit Stress automatisiert ablaufen. Entspannungsphasen treten vielfach garnicht mehr ein und Stress wird zu einer chronischen Belastung und damit krankmachend. Hoher Blutdruck, Verengung der Blutgefäße, Herzinfarkt, Magengeschwüre, Migräne, Schlafstörungen, chronische Erschöpfung, Burnout, Depression sind nur einige der möglichen gesundheitlichen Folgeschäden.

Quelle: Zeichnungen aus Gesund durch Meditation von Jon Kabat-Zinn

Wie können wir durch Achtsamkeit besser mit Stress umgehen und damit Stress reduzieren?

Achtsamkeit kann uns dabei unterstützen, den Raum zwischen Reiz (Stressauslöser) und (Stress-) Reaktion (Körper, Gedanken, Gefühle, Verhalten) zu vergrössern, indem wir die Signale der sich anbahnenden Stressreaktion aufmerksam im Körper wahrnehmen, registrieren ( ohne sie zu ändern) und dadurch automatisierte Muster durch bewusstes Handeln ersetzen können.

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegt unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ Dr. Viktor Frankl (1905-1997), Begründer der Logotherapie.

Quelle: Zeichnungen aus Gesund durch Meditation von Jon Kabat-Zinn

Wie verändert Meditation unser Denken und Fühlen?

Die neuesten Ergebnisse aus den Neurowissenschaften zeigen, dass Meditation und Achtsamkeit Einfluss haben auf die Neuroplastizität unseres Gehirns und dass sich durch regelmässige Meditation und Achtsamkeitsübungen auch die Gehirnareale und Synapsen verändern können, die für Aufmerksamkeit und Mitgefühl sowie den Umgang mit schwierigen Gefühlen zuständig sind, was wiederum unsere Fähigkeit zu sozio-emotionalem Verhalten positiv beeinflusst und stärkt.

Zur Frage – Welche Übungen wirken denn am besten gegen Stress? – sagte die Neurowissenschaftlerin Tania Singer, die in einer Meditationsstudie ( Resource-Projekt) am Max Planck Institut in Leipzig die Wirkungen von Meditation auf unser Denken und Fühlen untersucht hat:

„Unter sozialem Stress leiden in unserer modernen Gesellschaft viele am stärksten.Wir fürchten heute kaum noch Hunger und Kälte, sondern vor allem, von anderen kritisiert zu werden und ihren Anforderungen nicht zu genügen. Um diese soziale Stressreaktion zu testen, mussten unsere Teilnehmer vor streng blickenden Prüfern einen Bewerbungsvortrag halten und rückwärts rechnen. Diejenigen, die zuvor meditiert hatten – und zwar ganz egal was…..fühlten sich dabei weniger gestresst als die Teilnehmer einer Konrollgruppe, die garnicht meditiert hatten.“( aus GEO Ausgabe 02/2018, Fitness fürs Gehirn)

Warum MBSR Achtsamkeitstraining?

Das MBSR Achtsamkeitstraining bietet die Möglichkeit, Meditation und Achtsamkeit in einem überschaubaren Zeitraum von 8-Wochen (8-Wochenkurs) oder einer Woche (6-tägiger Kompaktkurs) kennenzulernen, zu üben und die Praxis in das tägliche Leben zu integrieren. Die Arbeit in kleinen Gruppen zwischen 8 und 10 Personen lässt einen intensiven, lebendigen Erfahrungsaustausch zu und bietet die Möglichkeit zu einer kontinuierlichen Reflexion und Selbsterforschung jedes/r einzelnen Teilnehmers/in.

Dabei spielen neben den formalen angeleiteten Achtsamkeits – Meditationsübungen die informellen praktischen Übungen für den Alltag eine wichtige Rolle, um unseren Blick zu öffnen für das Wesentliche und dadurch neue Lösungsmöglichkeiten im Umgang mit Stress – schwierigen Gedanken und Emotionen – zu entwickeln und zu kultivieren.

Mehr Infomationen zum MBSR Achtsamkeitstraining finden sie unter MBSR 8-Wochenkurs, Kompaktkurs oder Einzelcoaching

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